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Systemisches Coaching – was es wirklich bedeutet

Coaching ist kein Ratschlag von außen, sondern eine Reise nach innen: zu deinen eigenen Antworten, Stärken und Möglichkeiten. Hier erfährst du, wie Coaching dich unterstützt, wenn du feststeckst, vor Entscheidungen stehst oder dein Leben bewusst gestalten willst – klar, lösungsorientiert und mit einem Blick nach vorn.

Lesezeit ca. 4 Min.

Systemisches Coaching – was es wirklich bedeutet

Was ist systemisches Coaching?

„Coach“ darf sich im Grunde jede:r nennen. Es gibt keine geschützte Berufsbezeichnung, keine verbindlichen Qualitätsstandards, keinen einheitlichen Ausbildungsweg. Das ist Fluch und Segen zugleich: Einerseits macht es den Zugang niedrigschwellig, andererseits sorgt es dafür, dass sich unter dem Label Coaching vieles sammelt, was mit professioneller Begleitung nur am Rande zu tun hat. Darum lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Was ist eigentlich systemisches Coaching – und was verstehe ich darunter?

Wo kommt Coaching her?

Coaching ist kein Zufallsprodukt. Seine Wurzeln reichen weit zurück – bis in die Antike. Schon Sokrates begleitete Menschen, indem er ihnen Fragen stellte, statt Antworten zu geben. Mit seiner berühmten „Hebammenkunst“ half er anderen, ihr eigenes Wissen ans Licht zu bringen. Genau dieses Prinzip prägt Coaching bis heute.

In der modernen Psychologie war es vor allem Carl Rogers, der den Boden bereitet hat. Sein Ansatz der klientenzentrierten Gesprächsführung stellte etwas radikal Neues ins Zentrum: echte Wertschätzung, Empathie und die Überzeugung, dass jeder Mensch die Lösung bereits in sich trägt.

Seit den 1970er-Jahren hat sich Coaching dann als eigenständige Form der Begleitung entwickelt – unabhängig von Therapie oder Training. Es geht nicht darum, Menschen zu „reparieren“ oder ihnen Wissen einzutrichtern, sondern sie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu unterstützen.

Das systemische Coaching hat sich dabei besonders bewährt. Es baut auf Erkenntnissen aus der Systemtheorie und Psychologie auf und stellt den Menschen in seinen Beziehungen und Wechselwirkungen ins Zentrum. Statt isoliert auf ein Problem zu starren, betrachten wir das größere Ganze – das „System“, in dem jemand lebt und arbeitet.

Seit vielen Jahren begleite ich in meiner Praxis sowohl Einzelpersonen als auch Führungskräfte und Teams. Diese Vielfalt an Erfahrungen hilft mir, systemische Zusammenhänge schnell zu erkennen und in die Praxis zu übertragen.

Mehr als Tipps und Ratschläge

Systemisches Coaching ist kein „Ich sag dir, wie’s geht“. Ganz im Gegenteil. Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch die Lösung für sein Thema bereits in sich trägt. Meine Aufgabe ist es nicht, Antworten zu liefern, sondern Räume zu öffnen. Ich stelle Fragen, gebe Impulse, höre genau zu – und schaffe eine Atmosphäre, in der meine Klient:innen ihre eigenen Antworten finden.

Mein Lieblingsbild dafür: Ich „mache das Licht an“ – aber den Schlüssel zum Problem findet mein Gegenüber selbst.

Der systemische Blick

Der Begriff „systemisch“ klingt auf den ersten Blick abstrakt, ist in Wahrheit aber sehr alltagsnah. Er bedeutet: Wir betrachten nicht nur die einzelne Person, sondern auch ihr Umfeld, ihre Beziehungen, ihre Rolle in verschiedenen Systemen. Denn kein Mensch lebt im luftleeren Raum – und oft liegen Blockaden oder Lösungen genau in den Wechselwirkungen zwischen uns und anderen.

Das kann im Coaching heißen:

  • eine berufliche Entscheidung nicht nur nach dem Gehalt zu betrachten, sondern auch nach der Auswirkung auf Familie oder Freizeit,

  • zu verstehen, warum Konflikte im Team immer wieder nach demselben Muster ablaufen,

  • oder zu erkennen, welche Glaubenssätze mich seit der Kindheit begleiten und heute noch unbewusst steuern.

Haltung statt Methode

Natürlich nutze ich im Coaching verschiedene Methoden und Tools. Aber entscheidend ist für mich die Haltung dahinter: Wertschätzung, Neugier und die Überzeugung, dass Menschen mehr Ressourcen in sich tragen, als sie oft ahnen. Systemisches Coaching bedeutet, diese Ressourcen sichtbar zu machen und handhabbar werden zu lassen.

Und was bringt das?

Systemisches Coaching führt oft zu Aha-Momenten. Klient:innen beschreiben den Augenblick, wenn sich der Blickwinkel verschiebt, wenn plötzlich ein neuer Gedanke aufblitzt, eine Idee entsteht, ein Gefühl von Klarheit auftaucht. Genau diese Momente liebe ich – weil sie zeigen, dass Veränderung nicht von außen „eingepflanzt“ werden muss, sondern von innen wächst.

Zahlreiche Studien zeigen, dass systemisches Coaching wirksam ist und Menschen nachhaltig dabei unterstützt, ihre Selbstwirksamkeit zu stärken.

Fazit

Systemisches Coaching ist für mich keine Technik, sondern eine Haltung. Es ist die Überzeugung, dass Menschen ihre Lösungen bereits in sich tragen – und dass meine Aufgabe darin besteht, das Licht dorthin zu lenken, wo sie selbst fündig werden.

Und ja: Dabei darf gelacht werden. Denn selbst die schwersten Themen lassen sich leichter tragen, wenn ein bisschen Humor im Raum ist.

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